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Futtergewohnheiten - neues Futter mag ich nicht!

Im Sommer ist es kein Problem, den Futterplan für unsere Mitbewohner sehr abwechslungsreich zu gestalten. Das heißt, dass die Nahrungsaufnahme im optimalen Fall zu 2/3 aus Früchten besteht. Ein Blick in die Obsttheke des Supermarktes beschert nicht nur uns, sondern auch unseren Sugar Glidern ein Meer an Auswahl. Und das ist bei der wählerischen Art unserer Lieben leider auch notwendig. Ich kenne kaum einen Gliderhalter, bei dem sich die Fressgewohnheiten seiner Schützlinge mit denen eines anderen im größeren Rahmen überschneiden. Was also soll man seinen Tieren anbieten, wenn sie aus anscheinend geschmacklichen Gründen einen Großteil des angebotenen Futters verschmähen?

Viele Glider akzeptieren einen gewissen Grundstock an Obstnahrung. Weintrauben (grün und möglichst kernlos), mehlige Äpfel, Avocado (Achtung, ein sehr hoher Phosphoranteil) und Melonen aller Art. Eine Obstsorte, die unsere Kleinen nicht zu sich nehmen dürften, wäre mir zur Zeit nicht bekannt. Problematischer wird es mit Früchten wie Kiwi, Orangen, Mango und ähnlichem. Hier kommt es nicht nur auf die Vorlieben des Einzeltieres an, sondern zeitweise sogar auf deren mentale Verfassung. Denn was heute schmeckt, kann morgen vielleicht schon zuviel sein. Demnach bleibt Ihnen als Halter gar keine andere Wahl, als sich in der ersten Zeit die Obsttheke einmal rauf und runter zu probieren. Auch Gemüse wie Schlangengurke und Tomate sind durchaus geeignet und werden ab und an gerne genommen. Wenn die kältere Jahreszeit beginnt, wird es allerdings problematischer, da das Angebot schrumpft und einige Sachen - an die sich die Glider meistens den Sommer über gewöhnt haben - sogar fast gänzlich vom Speiseplan verschwinden, wie z.B. Melonen. Nur was macht man mit Sugar Glidern, die fortan fast jede Nahrungsaufnahme verweigern?!

Der Sugar Glider Halter muss einen größeren Dickkopf als sein Tier entwickeln

Hat ein Glider Hunger, wird er das angebotene Fressen zu sich nehmen. Ein Tier, was Futter im Käfig stehen hat, wird niemals verhungern. Wenn es auch durchaus normal ist, dass es ein paar Tage lang in eine Art von Hungerstreik verfällt und fast gar keine Nahrung zu sich nimmt. Stellen Sie den Speiseplan deshalb ruhig (langsam) auf andere Obstsorten und Gemüsearten um. Anfänglich ist es durchaus hilfreich, die neuen Sorten stark zerkleinert in einem Extranapf zu servieren. Dazu ruhig mit etwas angerührtem Honigwasser verdünnen. Oder Sie geben einfach ein wenig probiotischen Drink über die neue Sorte. Ziehen Sie die Fütterung dieser Sorte radikal ca. 4 – 5 Tage lang allabendlich durch. Nach 2 oder spätestens 3 Tagen geben die meisten Glider ihren Widerstand auf. An den Folgetagen können Sie dann die Menge des künstlichen Zusatz reduzieren. Sehr gute Erfahrungen habe ich wirklich mit einem gesonderten Napf gemacht, das heißt abseits von dem "Standartfutter". Meine Glider wissen, dass alles, was nicht in der großen Schüssel liegt, etwas besonderes – und normalerweise auch sehr schmackhaftes – ist. Doch gerade bei Problemen mit Frischfutter ist es besonders wichtig, auch andere Nahrungsmittel anzubieten. Auch hier ist der Speiseplan – Jahreszeit unabhängig – sehr abwechslungsreich. Da der optimale Speiseplan zu 2/3 aus Obst und einem Drittel Protein besteht, fällt die folgende Erklärung für mich unter "Zusatzfutter", da es eigentlich keinen der beiden ursprünglichen Bereiche berührt. Um unseren Glidern eine ausreichende Vitamin- und Calciumzufuhr zu garantieren, reicht der natürliche Speiseplan leider nicht aus. Die meisten Obstsorten enthalten einen deutlich höheren Phosphorwert als der des Calciums, obwohl es eigentlich so sein sollte, das Phosphor – Calcium im Verhältnis von 1:2 stehen. Dementsprechend müssen wir mit "fast" natürlichen Mitteln etwas nachhelfen. Zu erwähnen wären hier spezielle Mixe (z.B. Leadbeater), Hippgläschen und Babybrei, Joghurt, Hüttenkäse, Hähnchen (ohne Pelle und möglichst ungewürzt), Brekkies und Papageienfutter.

Auch mal auf das Lieblingsfutter der Sugar Glider eingehen

Bei den Mixen ist es wegen der leichten individuellen Anpassung meist kein Problem sie zum Futterplan hinzuzufügen. Auch hier hilft es bei hartnäckigen Fällen, anfänglich etwas Honig bzw. Joghurt mit unterzurühren. Hippgläschen (z.B. bei mir sehr beliebt "Heidelbeere in Apfel" "Fruchtmix" und "Banane / Apfel pur oder mit Zwieback") sind ebenfalls problemlos in der Einführung, nur bei ständiger Gabe allerdings etwas kostspieliger. Am Wochenende gönne ich meinen Glidern allerdings schon ein Glas und verfüttere es in 3 Tagen (2 – 3 gehäufte Teelöffel). Babybrei steht bei mir seltener auf dem Plan, wird aber auch – nach leichten Anfangsschwierigkeiten - sehr gerne genommen (Banane, sehr flüssig angerührt). Joghurt (fettarmer) kann ruhig mit Fruchtzusatz verabreicht werden, allerdings wegen der Zuckermenge und Verträglichkeit nur in geringeren Mengen, da er ansonsten zu Durchfall führen kann. Hüttenkäse und Hähnchen enthalten sehr viel Protein, sollten aber nur alle 14 Tage mal für 2 Tage hintereinander verfüttert werden. Das Huhn wird bei mir mittlerweile anstandslos im Laufe der Nacht verdrückt, beim Hüttenkäse ist es vor allem der flüssige Teil, der die Aufmerksamkeit meiner Glider erregt. Brekkies gibt es je nach Laune als besondere Belohnung pro Tier etwa 2 bis 3 Stück, allerdings nicht häufiger als 2 bis 3 Mal in der Woche. Gleiches gilt für Papageienfutter, was ich wegen dem hohen Fettanteil in den Körnern und Nüssen nur alle 14 Tage (einen Esslöffel voll) verfüttere.

Speisen wie Joghurt, Mix, Brei oder Gläschen können und sollten außerdem noch mit lebensnotwendigem Calcium in Form von Tropfen (Zoohandel) oder Pulver (Terraristikabteilung) angereichert werden.

Individuell füttern, aber trotzdem abwechslungsreich

So klein wie der Speiseplan der Sugar Glider auf den ersten Blick wirkt, ist er gar nicht. Sicher kristallisieren sich bei jeder Gruppe geschmackliche Vorlieben heraus, die auch in verstärktem Maße verfüttert werden können. So stehen bei mir zum Beispiel fast täglich Apfel und Weintrauben mit auf dem Futterplan. Schaden kann diese Gewohnheit den Tieren nicht, weil noch genügend andere Sachen angeboten werden. Als Ausgleich dafür gibt es aber auch bei mir durchaus Tage, an denen ich nur Orangen, Mandarine und Grapefruit zusammen serviere. Als Reaktion darauf bekomme ich meist protestierende und sehr hungrige Blicke, wenn ich am nächsten Morgen den noch fast gefüllten Futternapf wieder entsorge. Doch auch hier gilt: Gesunde Ernährung geht vor und durch solche freiwilligen Fasttage wissen meine Rabauken das Futter am nächsten Tag wieder besser zu schätzen. Kleiner Appell zum Schluss: Haben Sie Geduld mit Ihren Glidern. Innerhalb eines Tages lassen Sie sich an keine neue Speisevariante gewöhnen. Deshalb ist es wichtig, dass Sie nicht vorschnell aufgeben und das Neue an mehreren Tagen hintereinander ohne Unterbrechung anbieten!

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