Herzlich willkommen auf SugarGlider.de

SugarGlider.de | Haltungsberichte | Streit in der Gruppe, Teil I

Streit in der Sugar Glider Gruppe, Teil I

Was passiert bei welchem Geschlechterkombinationen?

Fast ausschließlich werde ich von Leuten angesprochen, die "nur ein Pärchen" wollen, also keine gleichgeschlechtlichen Tiere. Über die künftige Unterbringung und Streitigkeiten in einer zu groß gewordenen Gruppe (oftmals in einem zu kleinen Käfig) macht sich aber selten jemand Gedanken – bis es zu spät ist und diese Leute ratlos neben ihren zum Teil verwundeten Tieren stehen. Dabei sollte es einfach selbstverständlich sein, bei einer geplanten Zucht (wer unbedingt ein Paar haben will, der plant!) die Rangordnungsspielregeln zu kennen.

Rangordnungskonflikte in einer gewachsenen Gruppe

Als ich auf die Idee kam eine zweite Zuchtgruppe zu eröffnen erkundigte ich mich erst einmal nach den einfachsten Methoden die Gruppe zu Splitten bzw. zu erweitern. Dabei fiel auch der Satz "nur eine gewachsene Gruppe ist eine funktionierende Gruppe". Gar nicht mal so falsch. Das Elternpaar ist automatisch in der Rangfolge am höchsten, wobei das Männchen über dem Weibchen steht. Nachfolgende Töchter und auch Söhne wissen von Anfang an, wer der Boss im Käfig ist und bei erreichen der Geschlechtsreife akzeptieren sie dies auch (meistens) weiterhin. Dafür kann es bei den älteren und jüngeren Geschwistern kräftig zur Sache gehen.

Ein Fall aus meiner eigenen Erfahrungspraxis

Ich selber hatte einen Fall, in dem ein junges Männchen sich nicht gegen die Eltern behaupten konnte, sich aber in der Rangordnung nach oben arbeiten wollte. Zur Auswahl standen zwei jüngere Brüder – zu jung um sein Drohverhalten ernst zu nehmen und unterwürfig. Und seine ältere Schwester, mit der er sich messen konnte. Das Mädel hatte gelernt, dass Papa – das Männchen – zu respektieren ist. Bei dem kleinen Bub hat sie nie groß probiert, ihn zu unterdrücken, er war ihr ziemlich gleich gestellt. Als der kleine ihr nun "imponierte" ließ sie es ihm durchgehen. Fazit bei der Sache: In den darauf folgenden Nächten jagte das junge Männchen das Weibchen nur noch durch den Käfig. Aus den lautstarken Gekeife ertönten immer öfters ernste Angsttöne und das Weibchen traute sich hinterher kaum noch aus der Ecke, weil es sofort gejagt wurde.

Folgen

Was nun? Es ist ja nicht Sinn der Gruppenhaltung, dass die Tiere in einem nicht mehr funktionierenden Verband groß werden und die negativen Verhaltensweisen auch als "ganz normal" übernehmen. Hier blieb mir leider wirklich nur eine Möglichkeit. Einer der beiden Streithähne (aktiv oder passiv) musste RAUS aus der Gruppe, nachdem das nächtliche Gezeter innerhalb von nicht mal 14 Tagen unerträglich wurde. Das ganze endete damit, dass ich das junge Mädel zu einem anderen Pärchen setzte. Selbst das war wegen ihres geistig angeschlagenen Zustandes aber noch ein größeres Problem, da sie vor dem etwas stürmischen Verhalten ihres neuen "Chefs" sofort verängstigt die Flucht ergriff – was dieser wiederum als nicht kooperatives Verhalten auslegte und ziemlich ungehalten reagierte. Glück bei der Sache: Die Käfige standen so, dass ich in der Nacht jegliches auffälliges Tonverhalten sofort mitbekommen und so reagieren konnte. Trotzdem dauerte es ganze 4 Nächte mit mehrmaligen Anläufen pro Nacht bis ich überhaupt heraus gefunden hatte, wer sich da streitet. Klar, wenn Frauchen ins Zimmer kommt, ist sofort Ruhe im Käfig.... Der Raum, der den Tieren zur Verfügung stand, war übrigens nicht zu klein (was oftmals auch eine Ursache für Streit ist). 1,85m hoch, 1,85m breit und knapp 65cm tief.

Impressum · Uns verlinken